Freitag, 4. September 2015

Alltag vs. Abenteuer

Manchmal ist es schwierig, die eigene Situation als aufregend zu empfinden, selbst wenn man sich in Bolivien befindet und die Mitfreiwilligen auf der Fahrt von der Stadt nach Hause in einem der urigen Kleinbusse plötzlich auf der Schnellstraße stehen bleiben.
Manchmal jedoch bekommt man dieses Fremde, Neue und Aufregende am eigenen Leib mit, dass man sich wirklich fragt, ob man das grade wirklich selber erlebt hat!

Viele von euch denken jetzt warscheinlich nur "...Hä?" -aber ich will es euch anhand eines typischen Tages von mir verdeutlichen.

Heute morgen bin ich aufgestanden, habe mir ein Müsli mit den letzten Resten meines deutschen Schoko-Bananen Müslis, Ananas, Bananen und Papaya gemacht und mich darauf eingestellt, dass es bald losgehen wird, da der Plan für den Tag war, das Büro in der Stadt auszuräumen (auch das Büro zieht um- irgendwie zieht grade alles um).
Irgendwie war dann doch noch ziemlich viel Zeit, die wir genutzt haben, um uns schonmal mit Sonnencreme einzuschmieren. Nach noch längerer Zeit hören wir dann das Hupen des Pickups; startbereit klettern wir hinten drauf (am Anfang sehr aufregend, nach zwei Wochen wird es alltäglicher), fahren ein paar Meter, um dann wieder umzudrehen: Straßenbarrikaden. Die Santa Cruzianer in Bolivien könnte man mit den Bayern in Deutschland vergleichen.. Sie wollen unabhängig sein. Zu unserem Leidwesen ist in Bolivien das gängige Protestmittel den Verkehr mittels Barrikaden aufzuhalten und so lautet unsere Aufgabe jetzt: Mittagessen kochen. Die ganze Mannschaft zufrieden zu stellen ist gar nicht so leicht, doch mit Kartoffelgulasch und gekochtem Gemüse kann man eigentlich nichts falsch machen. Denken wir. Am Mittagstisch hockt schließlich ein unglücklicher Fernando, der uns beibringt, dass ein Essen ohne Reis in Bolivien kein Essen ist!
Später dann in der Stadt gibt es so viel zu sehen.. der riiesige Markt mit fast ALLEM, was das Herz begehrt (sogar Nutella), die typischen Marktfrauen mit ihren Schürzen mit den großen Taschen und den zwei geflochtenen Zöpfen, Straßenverkäufer, die Essen frisch zubereiten.. ich glaube ich könnte einen eigenen Post nur für das Stadtbild machen.
Im Büro angekommen heißt es dann putzen, Möbel schleppen und Müll sortieren. (weniger aufregend)
Abends wird nochmal deftig gekocht; man isst hier zum Abendbrot ein für unsere Verhältnisse Mittagessen- würdiges Essen. Deshalb (und auch weil ich es euch beim Auswahlseminar versprochen habe Mädels!!) mache ich jetzt morgens und abends Liegestütze. Wer sich nach dem Jahr mit mir messen möchte ist herzlich dazu eingeladen!! :D 

1 Kommentar:

  1. Hey Hannah:)

    Müsli mit heimischen Früchten...das hört sich absolut wunderbar an!<3 Hast du schon ein Ersatzfrühstück gefunden?:)

    Ich würde ja sagen, dass ihr bald nur noch Reis kochen werdet oder Fernando von euren Kochkünsten überzeugen müsst!:D

    Oh, erzähl unbedingt mehr vom Markt und dem Stadtbild, unterlegt mit ein paar Bildern!!!

    Zeig mir nach dem Jahr wie viele Liegestütze du schaffst!...vielleicht kannst du es ja dann mit deinem Freund aufnehmen:P

    Liebe Grüße, deine A. :*

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