Dienstag, 29. Dezember 2015

Feliz Navidad!

Dieses Weihnachten war etwas anders als die üblichen in meinem Leben.. statt Schnee und Kälte (obwohl ich gehört hab dass es das bei euch auch nicht gab) ist es hier normal dass es zur Weihnachtszeit richtig schön warm wird. Die Bäume entfalten ihr schönstes grün und es wird zur gleichen Zeit wie immer dunkel (halb sieben). 
Obwohl die Leute hier gar keinen Schnee und das ganze "typische" Weihnachten kennen, gibt es Deko und Leuchtketten nach westlichem Vorbild: Scchneemänner, Schneeflocken, Weihnachtsmänner..
Aber zurück zu unserem Weihnachten. Einige Tage vorher haben wir Geschenke für die Mädels aus unserem Haus eingekauft, das Krippenspiel geübt (das ich übrigens geschrieben habe!!), Karten gebastelt, Popcornketten gemacht und dann war er da... der Heilige Abend. Nach vielen spanischen Weihnachtsliedern haben alle drei Häuser zusammen ein großes Abendessen veranstaltet. Danach folgten ein paar Spiele, es gab ein grünes T-shirt mit dem Logo der Fundacion für jeden und schließlich klang der Abend bei einem Volleyball Turnier aus.
Für mich folgte an dem Abend jedoch noch die größte Überraschung, denn als alle Kinder ins Bett gebracht waren, haben wir vier Mädels uns im Kerzenschein in unser kleines Wohnzimmer gesetzt und gegenseitig beschenkt. Und da zog Pati doch tatsächlich einen Brief von meinem Freund aus einer Plastiktüte!! (Plastiktüte, damit er den Geruch seines Parfüms nicht verliert, das er draufgesprüht hat) Unglaublich gewieft die beiden mir nichts zu sagen... aber die Überraschung war gelungen und ich überglücklich :)

Am nächsten Morgen folgte ein leckeres Weihnachtsessen mit anschließender Geschenkesuche für die Kinder und am Sabbat war dann das Krippenspiel dran. Ich glaube ich war am meisten aufgeregt, vor allem als mein Josef mir eine Minute bevor er auf die Bühne musste sagte dass er nicht will und seinen Text nicht mehr kann und das Gewand auch nicht tragen möchte. Stress pur!! Zum Glück half mir eine der älteren Mädels ihn zu überzeugen und so schubsten wir ihn mehr oder weniger zum richtigen Zeitpunkt auf die Bühne. Wie es letztendlich gelaufen ist weiß ich nicht so genau, weil ich hinter der Bühne war und die Kinder ruhigstellen musste die grade nicht dran waren.
Aber die anderen meinten es sei gar nicht so schlecht gewesen.

Am Nachmittag folgte noch eine soziale Aktion: mit einigen Kindern sind wir in die armen Gebiete gefahren und haben Geschenktüten mit Lebensmitteln verschenkt und wer Kinder hatte durfte sich auch gespendete Kleidung mitnehmen. Eine Frau wird mir dabei immer in Erinnerung bleiben; sie erzählte uns dass sie viele Kinder hat aber nicht immer weiß wo die alle sind. zB ein zehnjähriger Sohn ist seit ein paar Tagen verschwunden und sie würde ihn gerne in ein Heim geben.. das fand ich sehr krass.

Gerade normalisiert sich das Leben wieder.. ich war kurz krank, war im Krankenhaus wo der Arzt mir aber lediglich gesagt hat, dass ich kein Wasser mehr aus der Leitung trinken soll.
Jetzt sind wir am planen für Silvester- in unseren Köpfen schwebt eine Prinzessinnen Feier, da die Mädels seit dem Cinderella Film ganz verrückt nach dem Prinzen sind :D

Donnerstag, 17. Dezember 2015

Ein Monat Samaipata

Einen Monat sind wir nun schon im neuen Projekt und es ist allerhand passiert. Geburtstage wurden gefeiert (siehe Video), wir waren alle gemeinsam im Urlaub in der Chicitania wo wir an verschiedenen Orten gecamped haben, viel gebadet haben (am besten fand ich an einem heißen Tag in heiße Quellen zu gehen... sehr erfrischend!), viel gesungen haben, Bekanntschaft mit einer (toten) Anakonda gemacht haben und auf dem Rückweg alle todmüde im Auto eingeschlafen sind. Links an meiner Schulter schlief Rene, rechts Alex und auf meinem Schoß die kleine Angie, die in dem Video Geburtstag hat. Trotz der recht ungemütlichen Situation(wir waren zu fünft auf der Rückbank mit drei Sitzen) habe auch ich geschlafen... jetzt könnt ihr euch vielleicht ein bisschen vorstellen wie müde ich war. Aber es hat sich gelohnt und die Kinder waren glücklich bis spätabends Spiele spielen zu können, wofür zuhause nicht so viel Zeit ist. Die Spiele die sie kennen sind übrigens sehr witzig und anders als ich sie in meiner Kindheit gespielt habe. Man steht in einem Kreis und singt bestimmte Lieder, wie zb dass die Tante Fifi sich einen Ehemann sucht und dann muss ein Kind in den Kreis und sich tanzend einen Partner suchen, die dann wiederum ein Kind sucht, das einen Hund sucht; solange bis nur noch ein Käse übrig bleibt, der dann wieder die Tante ist und sich einen Ehemann suchen muss. Sehr witzig und besonders aufregend für die Mädels wenn Jungs mitspielen (wen wird er wohl aussuchen?)

Nach dem Urlaub stand der Umzug an- weil ein anderes Kinderheim hier in der Nähe geschlossen hat, haben wir nun 6 Jungs im Alter von 6-12 Jahren mehr, die in unser altes Haus gezogen sind. Wir haben dafür das alte Volontär-Haus weiter oben auf dem Berg bekommen.
Das heißt wir vier Freiwilligen teilen uns jetzt ein kleines Zimmer und wir leben gemeinsam mit drei Grundschulmädchen und drei weiblichen Jugendlichen in einem Haus. Bis jetzt fühlen wir uns wohl als reines Mädelshaus und sind schon am überlegen, welchen Namen wir unserem Haus geben sollen :D





Ein Urlaubstag in Santa Cruz





Vor ein paar Wochen waren wir für einen Tag in der Stadt um die letzten Dinge für unser Visum zu klären und zu der Gelegenheit haben wir gleich noch ein bisschen Entspannung drangehängt und den Nachmittag im "Eco- Beach- Resort Colpacaranda" verbracht. 


Donnerstag, 3. Dezember 2015

Mein freier Tag

Seit wir einen festen Arbeitsplan haben ist der Donnerstag mein freier Tag.. glücklicherweise ist heute Donnerstag und so konnte ich ausschlafen (obwohl ich nicht mehr länger als sieben schlafen kann!), gemütlich frühstücken und befinde mich jetzt in Samaipata, in dem mein erstes Ziel ein Schuhladen war. Auf dem halbstündigen Fußweg durch wunderschöne Landschaft ist nämlich mein Flipflop gerissen, sodass ich die Möglichkeit hatte entweder mit einem herumzulaufen oeder gleich beide wegzuschmeißen. Ich entschied mich für zweiteres und lief Barfuß durch die Stadt- eine gute Übung um Peinlichkeitsgefühle zu überwinden, solltet ihr auch mal ausprobieren.
Nachdem ich neue gefunden hatte, wartete gleich die nächste Herausforderung auf mich: einen Empanada essend wollte ich mich auf eine Bank an der Plaza setzen, als eine ältere Dame sich zu mir setzte und sich beklagte, dass aber auch kein Taxi hier anhalte. Ich erklärte ihr daraufhin, dass die Taxistation auch eine straße weiter sei, doch weil das für sie zu weit zum laufen war bin ich schließlich hingegangen und habe einem Taxifahrer bescheid gesagt.

Nach einem erfolgreichen Vormittag sitze ich jetzt in einem netten kleinen Cafe, trinke einen Erdbeershake und kann endlich das tun, was ich mir vorgenommen habe: ein paar Bilder von den ersten Wochen hier in Samaipata hochladen.










Selbstgebackenes "Brot"