Samstag, 29. August 2015

No a la violentia! Nein zu Gewalt!



"No a la violentia" -Nein zu Gewalt! ...Trillerpfeife... "no a la violentia.." ...Trommeln.. So in etwa sah unser Vormittag heute aus. Die Pfadfinder aus dem ganzen Bezirk (so schien es mir, denn es waren so viele!!) haben sich heute morgen getroffen um einen Protestmarsch durch die Stadt anzutreten, der auf Gewalt gegen Kinder aufmerksam machen sollte. 
Wir als deutsche (und österreichische) Freiwillige mussten natürlich mit und in unseren schicken blauen Kluften waren wir nicht nur die perfekten Transparent-Halter sondern auch ein begehrtes Fotomotiv! :D
Sehr beeindruckt haben mich zum einen die Jungpfadfindergruppe hinter uns, die unermüdlich gefühlt eine Stunde lang in der Hitze marschiert sind und ihre Parolen gerufen haben und zum anderen die Bewohner der Stadt. Ich hätte ehrlich gesagt mehr Desinteresse wenn nicht sogar Wiederwillen erwartet, da wir teilweise Straßen für längere Zeit blockiert haben, aber alle waren so aufgeschlossen und freundlich! Die Menschen an deren Häusern wir vorbeigezogen sind standen an ihren Haustüren und haben uns zugewunken, viele haben sich sogar kleine Hände aus Pappe gebastelt und damit gewunken (Hände sind das Logo der Aktion).. Ich frage mich zwar, ob durch diesen Marsch jetzt weniger Gewalt angewendet wird, aber er war auf jeden Fall ein Erlebnis für alle Teilnehmenden und Zuschauenden. Und wer weiß? Vielleicht hat er ja wirklich einige zum Nachdenken gebracht.

Nachmittags waren wir im botanischen Garten von Santa Cruz. Ich habe ein leibhaftiges Krokodil gesehen, war auf einem riesigen Aussichtsturm, wurde fast von einer Schildkröte gebissen (ich hätte nie gedacht dass diese Tiere so angriffslustig und vor allem so schnell sind!!) und viele interessante Pflanzen gesehen, von denen ich am liebsten einige ausgebuddelt und in meinen Garten in Friedensau umgepflanzt hätte! :)

Krokodile...

Die Killer- Schildkröte

Auf dem Aussichtsturm




Mittwoch, 26. August 2015

Es geht voran!!

Auch wenn vieles bei uns noch nicht in dem Zustand ist, wie es mal sein soll, geht es in kleinen Schritten voran.
Hier ein paar Eindruecke der letzten Tage: (bei facebook ging das Laden schneller ;)  (den folgenden Link anklicken) -

Bilder bei facebook

Sonntag, 23. August 2015

Umzug

Heute war es endlich soweit: wir durften in unser neues Haus umziehen!! Nachdem alles frisch gestrichen wurde, war es unsere Aufgabe zu putzen, sämtliche Möbel in abenteuerlichen Manövern durch die sehr engen Flure zu transportieren (schleppen trifft es eher- alles ist aus Echtholz und dementsprechend schwer :D) und dann irgendwann endlich... unser eigenes Zimmer einzurichten. Mit meinem eigenen Bett und Kleiderschrank und den Fotos an den Wänden fühle ich mich gleich viel heimischer und angekommener. Außerdem lernt man das eigene Zimmer viel mehr wertschätzen, wenn man zuvor eng gedrängt und mit nur einem Bad für alle gelebt hat! ;)

Zweiter Sabbat



Heute waren wir in der Gemeinde in Santa Cruz und es war fast das komplette Gegenteil zu letzter Woche. Es gab einen Gottesdienst speziell für Jugendliche, alle waren sehr schick angezogen und die Musik war einfach nur perfekt.. nur um einige Dinge zu nennen. Dank unserer Vorgänger waren wir schnell bekannt als "die neuen deutschen Freiwilligen" und konnten so schnell neue Kontakte knüpfen. Nach einer Art spontanem Potluck sind wir mit zwei in Bolivien studierenden Brasilianern in einem Park spazieren gewesen, wo wir einen Ball gefunden und eine Runde Volleyball mit einem dort ansässigen Kind gespielt haben.
Anschließend waren wir noch in (!) einem zugegebenermaßen nicht sehr reißenden Fluss, wo wir alle noch einmal zu Kindern wurden und fast eine Schlammschlacht begonnen hätten :D Heraus kamen ein paar witzige Bilder.. mal sehen, ob das Internet reicht, um sie hochzuladen.
Der Nachmittag hat mir wieder einmal gezeigt, dass oft die Dinge, die nichts kosten, die schönsten sein können. 
Anders als in Deutschland gibt es hier auch abends Gottesdienst. Diesmal sollten wir darüber diskutieren, ob whats app und facebook unsere Beziehung zu anderen Menschen kaputt machen oder uns von Gott entfernen. Besser noch als die Diskussion hat mir allerdings der Abschluss gefallen: alle haben sich in einen riiesigen Kreis gestellt, an den Händen genommen und nach einem gemeinsamen Lied eine "feliz semana" (glückliche Woche) gewünscht. So ist Kirche irgendwie nicht nur etwas, wo man am Samstagvormittag hingeht, sondern etwas, das die ganze Woche betrifft! :) 


21.08.2015 Geburtstagsüberraschungsfeier



Den heutigen Blogeintrag möchte ich Fernando widmen, denn er hat heute Geburtstag. Er ist in dem Heim von Maria Jose aufgewachsen und arbeitet heute als ihr Assistent in eben jenem mit. Er ist der Freund von Nabil, der vierten Freiwilligen hier und hat ein Fable dafür „englisch“ zu reden, was bedeutet, dass er hinter jedes spanische Wort ein „ation“ anhängt… heraus kommen dann so Sätze wie „No molestation a Fernandation!“ (nervt den Fernando nicht) :D

Heute vormittag waren wir in der Stadt, ein paar Dinge für unser Visum erledigen und nachmittags sind wir Mädels zum ersten Mal alleine mit einem bolivientypischen Kleinbus gefahren!! Ein Erlebnis für sich, an dem mir am besten das „Pare, por favor!!“ rufen gefällt, wenn man aussteigen will :)

Unser Nachmittagsprogramm bestand aus Torten backen, Girlanden basteln, Empanadas frittieren, Cumpleanos feliz auf der Gitarre üben und letztendlich warten……bis sie sie dann endlich kamen und wir mit großem Tamtam überraschenderweise eine Party vorbereitet haben. Ein sehr gelungener Abend :)

Mittwoch, 19. August 2015

Ein paar Bilder :)

Mit Gabriel und Areli, den Enkeln unserer Köchin.
Erster Sonnenaufgang in Bolivien!
Satelite Norte Kirche
Wir drei Freiwilligen (Emily, Pati und ich) mit Maria, unserer Chefin kurz nach der Ankunft am Flughafen.

Bolivien nach drei Tagen

Hola Hola!
Drei Tage sind es nun "schon"hier und es fuehlt sich an wie eine halbe Ewigkeit. Momentan ist es noch ein bisschen wie Urlaub, wir gucken uns die Stadt an, müssen noch nicht selber kochen und es ist einfach alles noch so neu und aufregend!
Gestern waren wir zum ersten Mal in der Gemeinde und obwohl es ja unsere Schwestern und Brüder sind, gab es doch ziemlich viele Unterschiede zu Deutschland! Die Zeit wird ganz anders bewertet; und es ist vieles sehr herzlich. So mussten wir in der Gemeinde angekommen gleich nach vorne, wo uns alle als Begrüßung zugewunken haben und sich sehr gefreut haben, dass wir ein ganzes Jahr bleiben. Ich habe mich sehr willkommen gefühlt :) 
Interessant war auch die Gabensammlung.. ich habe zum ersten Mal in meinem Leben kein Geld in einen Beutel geworfen, sondern einen Sack Zement gespendet :D
Was ich ziemlich beeindruckend fand war, dass obwohl der Grossteil der Gemeinde arm aussah, eine beträchtliche Anzahl an Säcken gespendet wurde und so bald mit dem geplanten Anbau begonnen werden kann.
Ein bisschen schade war, dass es keine Instrumente zum Gesang gab, doch ich hoffe mit der Gitarre bald so fit zu sein, dass ich in diesem Bereich aushelfen kann.
Nachmittags waren wir mit der Köchin, und deren Enkeln in der Stadt und ich habe mich gleich mit dem dreijährigen Jungen angefreundet. Sein Lieblingswort ist "mah", was mas bedeuten soll (mehr) und seehr sehr oft von ihm gebraucht wurde, um mir zu verdeutlichen, dass ich ihr noch mal auf die Schultern nehmen/ rumschleudern/ wie ein Flugzeug fliegen lassen soll... das war mein Sport des Tages!! :D




Dienstag, 18. August 2015

Wer nicht fragt, der nicht gewinnt!

Ihr Lieben, ich bin immer noch really impressed von der Frau, die unsere Chefin ist. Heute haben wir angefangen unser Visum zu beantragen und es sind einfach so viele Dokumente! Das kenne ich sonst nur aus Deutschland... :D Seit dem Vormittag sind wir mit ihr in Santa Cruz unterwegs und haben ein internationales Fuehrungszeugnis beantragt, irgendwelche Dokumente und Antraege ausgefuellt, Kopien von unseren Dokumenten gemacht, Passfotos gemacht, gefuehlte 26 mal den Reisepass vorgezeigt, Unterschriften gegeben, ...irgendwann war es mir egal, wofuer das ist, ich habe einfach das getan, was mir gesagt wurde.
Bei all dem habe ich gelernt, dass es oft viel hilft, einfach freundlich um etwas zu bitten.  So haben wir sogar mit dem Obersten der Polizei gesprochen, der so beeindruckt war von der Arbeit, die wir tun, dass er versprach uns zu helfen.
Und so fehlen uns jetzt nur noch ein paar Dokumente zu unserem Visum!! Ich bin sehr glueklich und sehr müde möchte am liebsten nur noch eins: schlafen.

Herausforderungen

Hola! So langsam leben wir uns ein... 
leider habe ich immer nur kurz die Möglichkeit etwas zu schreiben, deshalb fasse ich mich kurz: unser Projekt hat immer noch nicht angefangen und wird auch so schnell glaube ich nicht beginnen, da erst das Heim fertig gemacht werden muss (streichen etc.), unser Haus komplett fertig gebaut werden muss, Marias Buerohaus ausgeräumt und hier wieder eingeräumt werden muss und wir auch noch unser Visum beantragen muessen. So ergeben sich fuer uns lange Wartezeiten und wir machen das erste Mal Bekanntschaft mit .. Langeweile! Emily und ich haben gestern sogar das Haus geputzt, um etwas sinnvolles zu tun!
Auch wenn das alles ein bisschen negativ klingt: es geht uns gut :)
Ich sehe es einfach alles als Übung ein bisschen entspannter zu werden, denn das ist eine Eigenschaft die die Leute hier anscheinend seehr schaetzen und die wir uns wohl oder uebel aneignen muessen.

Freitag, 14. August 2015

Angekommen!!

Ich fasse es kaum... nach fast einem ganzen Tag im Flugzeug oder am Flughafen sind wir nun endlich in Santa Cruz angekommen.
Schon im Flugzeug gab es einige lustige Zwischenfaelle, so hat mein Vater mir ausversehen veganes Essen bestellt (woraufhin Pati grossmuetig ihr fleischliches mit mir geteilt und die haelfte meines wabbeligen Tofus bekommen hat- Danke nochmal!! :D)
Nach der Landung, dem Durchlaufen eines etwas chaotischen Visumsvergabeverfahrens und dem Suchen unser zahlreichen Gepaeckstuecke (warum gibt es auf diesen Tastaturen kein "ue"??) waren wir endlich draussen und wurden fast von einer kleinen, blonden und sehr energischen Frau umgerannt, die sich spaeter als unsere Chefin herausstellte :D
Es folgte eine abenteuerliche Fahrt zu unserem Heim (alle haben sich gewundert, warum ich mich anschnallen will?!!) wo wir die Koechin kennenlernten und unser Zeug abladen konnten. Das vegane Fruehstueck war trotz aller meiner Vorbehalte geniessbar (jaa.. ich gebe es zu: sehr lecker) -fuer alle die es nicht wissen; das Heim isst vegan.
Soo.. und gerade sitze ich in diesem kleinen Internetcafe in der Stadt und versuche euch ein Bild von dem zu vermitteln, wie es hier so aussieht und wie es mir geht.. aber das ist schwieriger als gedacht!! Auf mich wirkt die Gegend, als waere es eine Mischung aus Afrika und Spanien.

Ihr Lieben, das ist jetzt ein etwas abrupten Abschied, aber wir muessen weiter!

Hasta Luego, spaeter mehr!!